5. Juli 2010 12:54 Uhr

Mäuse sollen bei Hepatitis-C-Forschung helfen

Es ist so spezialisiert, dass es nur Menschen - und im Labor allenfalls noch Schimpansen - befällt: Das Hepatitis-C-Virus. Etwa 170 Millionen Menschen sind weltweit chronisch mit dem Virus infiziert und haben damit ein erhöhtes Risiko, an Leberkrebs zu erkranken. Wissenschaftler arbeiten zwar an Impfstoffen und Medikamenten gegen die Krankheit - doch bislang endeten alle Versuche in einer Sackgasse. Denn: An Menschen oder Schimpansen werden neue Stoffe in so frühen Stadien nicht getestet. An isolierten Leberzell-Kulturen zeigt sich aber nicht, wie das gesamte Immunsystem auf die Infektion und den Impfstoff reagiert. Deshalb haben Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover das Virus jetzt so verändert, dass es auch Mäuse infiziert. Weil Mäuse ein ähnliches Immunsystem haben wie Menschen, könnten neue Stoffe in Zukunft an ihnen getestet werden. Die Forscher hoffen, dass damit die Sackgasse endlich überwunden ist.

Informationsdienst Wissenschaft

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)