5. Juli 2010 13:25 Uhr

Der Torwart hat gar keine Angst vor dem Elfmeter

"Die Angst des Torwarts beim Elfmeter" heißt eine berühmte Erzählung von Peter Handke. Aber: Der Torwart hat gar keine Angst vor Elfmetern. Das sagt zumindest der Sportpsychologe Norbert Hagemann von der Universität Kassel. Der psychische Druck und die Angst vor dem Versagen habe größtenteils der Schütze. Immerhin würden rund 75 Prozent aller Strafstöße verwandelt. Die Erwartungen an den Schützen seien also höher als an den Torwart. Hagemann gibt gleich auch ein paar Tipps, wie der Torwart den Schützen beeinflussen könne. So hätten Studien gezeigt, dass es sinnvoll sein kann, nicht exakt in der Mitte des Tores zu stehen. Elfmeterschützen schießen laut Hagemann nämlich eher in die Hälfte des Tores, die vom Torwart augenscheinlich weniger gut geschützt ist. Darauf kann sich der Torwart einstellen - und sich entsprechend in genau diese Ecke werfen. Die Entscheidung, wohin man springe, müsse übrigens vor dem Abschuss fallen: Denn zwischen Schuss und Tor liegen nur 400 Milisekunden - zu kurz, um erst zu reagieren, wenn die Ballrichtung ersichtlich ist.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)