9. Juli 2010 13:38 Uhr

Netzwerk-Recherche kritisiert Experten-Gläubigkeit von Journalisten

Experten sind der Meinung, Experten haben gesagt. Diese Sätze finden sich in Zeitungen und Magazinartikeln, wir hören sie im Radio und im Fernsehen. Medien befragen Experten zu allen erdenklichen Themen: Bundespräsidentenwahl, Klimakatastrophe, Schweinegrippe. Aber was genau zeichnet jemanden als Experten aus? Und warum sollte die Meinung des einen mehr der Wahrheit entsprechen als die des anderen? Die Journalistenvereinigung "Netzwerk Recherche" kritisiert: Medien ließen insgesamt viel zu viele Experten zu Wort kommen. Außerdem blieben deren Aussagen oft unwidersprochen. Der Vorsitzende des Netzwerks, Thomas Leif, meint: Viele Journalisten zitierten statt zu recherchieren. Stattdessen müssten sie sich aber bemühen, die Wirklichkeit mit allen Interessen und Widersprüchen möglichst unahängig zu beschreiben. Das Netzwerk Recherche ist ein Interessenverband investigativer Journalisten.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)