9. Juli 2010 14:23 Uhr

Nachrichtenboykott gegen Berlusconi

Die Tageszeitung? Gibt es heute nicht. Mit einem Nachrichtenboykott haben in Italien mehrere tausende Journalisten gegen das neue Mediengesetz der Regierung von Silvio Berlusconi protestiert. Bereits gestern hatten mehrere wichtige Tageszeitungen angekündigt, sie würden erst am Samstag wieder erscheinen. Darunter waren führende Zeitungen wie "Corriere della Sera", "La Stampa" und "La Republica". An den Kiosken lagen heute nur wenige Zeitungen aus dem Fininvest-Konzern aus - die Medienholding hatte Berlusconi in den 70er Jahren gegründet, sie wird von seiner Tochter geleitet. Das geplante Mediengesetz hat bereits den Senat passiert und soll Ende des Monats in der Abgeordnetenkammer verhandelt werden. Es sieht Haft- und Geldstrafen für Journalisten und Verleger vor. Bestraft werden soll unter anderem, wer Zitate aus Ermittlungsakten der Justiz oder Protokolle mitgeschnittener Gespräche veröffentlicht.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)