16. Juli 2010 12:22 Uhr
Wenn eine Uni wenig Geld vom Staat braucht und sich vor allem selbst finanziert, ist das eine gute Nachricht - oder etwa nicht? Die "Neue Zürcher Zeitung Online" setzt sich heute mit der Frage auseinander, ob Drittmittel die Unabhängigkeit von Dozenten gefährden können. Speziell geht es um die Universität St. Gallen, kurz HSG. Sie finanziere die Hälfte ihres Gesamtetats über Drittmittel, zum Beispiel durch Beratung und Gutachten für Unternehmen. Dieses Modell fordere einzelne Institute dazu auf, sozusagen "Kunden" zu haben. Dass dies zu Interessenkonflikten führen könne, werde selbst von einigen Professoren öffentlich kritisiert. Anlass für den Artikel war unter anderem der so genannte "Fall Thielemann". Der St. Gallener Wirtschaftsethiker hatte vor gut einem Jahr im Deutschen Bundestag das Bankgeheimnis in der Schweiz kritisiert. Der Rektor der HSG warf Ulrich Thielemann daraufhin vor, dem Image der Uni zu schaden. Laut NZZ wird der Professor die Hochschule Ende des Monats verlassen. Unklar sei, ob seine Äußerungen dabei eine Rolle spielten.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)