23. Juli 2010 09:25 Uhr

Reeder Peter Krämer in der "Süddeutschen": "Wir brauchen eine Vermögenssteuer"

Deutschland ist ein Steuerparadies für Vermögende. Das sagt nicht etwa eine Gewerkschaft, sondern der Reeder und Multi-Millionär Peter Krämer. In der "Süddeutschen Zeitung" spricht er über seine Forderung, die Vermögenssteuer wieder einzuführen. Er meint: Wenn hierzulande die Steuern sinnvoll angehoben würden, könnte Deutschland das Problem relativer Armut vieler Kinder in den Griff bekommen. Sinnvoll ist seines Erachtens aber nicht die Anhebung des Spitzensteuersatzes. Der würde schließlich schon ab einem jährlichen Bruttoverdienst von 52.00 Euro erhoben - eine Erhöhung sei demnach "absurd", wenn die Erben großer Vermögen verschont blieben. Er selbst habe keinesfalls das Gefühl, er zahle schon jetzt zu viel Steuern. In den USA, Japan und Frankreich zahlten Reiche das Vierfache, in Großbritannien sogar das Fünfache dessen, was in Deutschland fällig sei. Als reinen Gutmenschen sieht sich Krämer aber nicht. Seine Reederei habe Frachter bei chinesischen und koreanischen Firmen bestellt, weil diese viel billiger seien als deutsche. Um mit deutschen Schiffen den Standort zu fördern, müsse man "entweder Geld wegschmeißen oder extrem edel sein oder sehr reich".

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)