26. Juli 2010 09:22 Uhr

GIGA-Analyse: Afghanistan-Konflikt zentrales Thema für US-Wahlkampf

In den USA ist wieder Wahlkampfzeit. Im November wird über die Zusammensetzung des Kongresses abgestimmt. Für Melanie Hanif vom Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien ist das entscheidende außenpolitische Thema der Afghanistan-Konflikt. US-Präsident Barack Obama habe im Gegensatz zu seinem Vorgänger George W. Bush auf Alleingänge verzichet. Mit seinem pragmatischen und vorsichtigen Auftreten habe er große Hoffnungen geweckt. Aber von vielen seiner Pläne sei wenig geblieben. Obama habe die amerikanische Afghanistan-Strategie in ein umfassendes politisches Konzept für die gesamte Region einbetten wollen. Diese Bemühungen seien jedoch am Widerstand der Nachbarländer gescheitert. Laut Hanif wollten die USA einen Sonderbeauftragten für die gesamte Region Naher Osten, Zentral- und Südasien einsetzen. Dagegen habe sich Indien gewehrt, das keine Einmischung in den Konflikt mit Pakistan zulassen wolle. Für Hanif ist es unsicher, ob die USA tatsächlich im kommenden Jahr mit dem Truppenabzug beginnen könnten. Aber dazu werde sich Obama ganz sicher nicht vor November äußern.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)