28. Juli 2010 06:31 Uhr
Am Kampf gegen die Drogenmafia wird sich das Schicksal Mexikos entscheiden. So sieht es der Politologe Florian Gräfe. Für die "Blätter für deutsche und internationale Politik" hat er die jüngsten Regionalwahlen in Mexiko untersucht, die im Vorfeld bereits als "Drogen-Wahlen" bezeichnet worden waren. Im Norden Mexikos waren reihenweise Kandidaten nicht angetreten, weil sie Todesdrohungen erhalten hatten. Ein Gouverneurskandidat wurde eine Woche vor dem Wahltag tatsächlich ermordet. Die Wahlen fanden unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt, in den Bundesstaaten Tamaulipas und Chihuahua lag die Wahlbeteiligung unter 40 Prozent. All das zeige, dass dem konservativen Staatspräsidenten Felipe Calderón das staatliche Monopol aus den Händen zu gleiten droht. Viele Wähler hätten ihre Enttäuschung über den Mangel an innerer Sicherheit zum Ausdruck gebracht, indem sie wieder für die "Partei der institutionalisierten Revolution" stimmten. Die PRI hatte Mexiko bis zum Jahr 2000 jahrzehntelang allein regiert.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)