28. Juli 2010 12:54 Uhr
Sie haben es "vergauckt"! So könnte man die These von Gerhard Stuby zusammenfassen. Der Rechtswissenschaftler schreibt in den aktuellen "Blättern für deutsche und internationale Politik" über die Bundespräsidentenwahl und die Rolle der SPD. Sie habe mit der Aufstellung Joachim Gaucks alles andere als eine strategische Meisterleistung erbracht. Stuby meint sogar, die Sozialdemokraten dürften beschädigt aus dem Kräftemessen mit der schwarz-gelben Koalition hervorgehen. Zum einen habe die gescheiterte Wahl Gaucks bewiesen, dass die SPD keine relevante Gegenkraft zur Regierung bilden könne. Zum anderen habe sie einen Vertrauensverlust davongetragen. Als eine der Ursachen nennt Stuby den Versuch der Sozialdemokraten, "Die Linke" als Partei der Realitätsverweigerer zu denunzieren. Der Wähler sei aber nicht so "doof, auf diese Leimrute zu kriechen". Vielmehr werde angesichts der abschreckenden Parteitaktik und der wachsenden Enttäuschung über die Politik im Allgemeinen das Lager der Nichtwähler anwachsen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)