28. Juli 2010 15:22 Uhr
Der Ramadan legt in der arabischen Welt weite Teile des öffentlichen Lebens lahm. Aber auch in Deutschland hat der muslimische Fastenmonat Auswirkungen. Im vergangenen Jahr spürten das einige Fußballvereine, zum Beispiel der Zweitligist FSV Frankfurt. Dort hatten einige der Profis während des Ramadans gefastet und ihr Team nicht darüber informiert. Sie wurden deshalb abgemahnt. Mit diesem Vorfall befassten sich nun der Europäische Fatwa-Rat und die Al-Azhar, eine der führenden Autoritäten des Islam. Sie beschlossen: Muslimische Fußballprofis in Deutschland dürfen das Fastengebot brechen. Die Begründung der Gelehrten: Der Arbeitsvertrag zwischen den Spielern und ihrem Verein schreibe eine bestimmte Leistung vor. Wenn das Fasten auf diese Leistung Einfluss habe und der Sport die einzige Einkommensquelle der Muslime sei, müsse der Ramadan nicht eingehalten werden.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)