29. Juli 2010 11:25 Uhr
Vor 150 Jahren konnte man in der Ostsee 20 Meter weit in die Tiefe gucken. Inzwischen ist nach drei bis spätestens fünf Metern alles trübe. Das liegt vor allem daran, dass durch Dünger und Industrieabwässer viele Nährstoffe in die Ostsee gelangt sind. Dadaurch nahm die Zahl der Algen immer mehr zu - andere, reinigende Wasserpflanzen wurden verdrängt. Biologen der Universität Rostock untersuchen im Moment, wie genau sich die Ostsee sich seit der Industrialisierung um 1850 verändert hat. Der Doktorand Ronny Marquardt analysiert für seine Promotion außerdem mögliche Gegenmaßnahmen. Eine wichtige Rolle könnten seiner Meinung nach die so genannte Armleuchteralgen spielen. Sie sehen aus wie kleine Tannenbäume unter Wasser. Marquardt will herausfinden, unter welchen Bedingungen sie Schwermetalle wie Arsen aus dem Wasser filtern könnten. Schnell könnte die Ostsee von den fremden Stoffen aber auch damit nicht gereinigt werden. Der Doktorand meint: Das könnte Jahrhunderte dauern.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)