29. Juli 2010 14:23 Uhr

Wissenschaftler rät Politikern, Verantwortung zu übernehmen

Politiker müssen nicht zurücktreten, um Verantwortung zu übernehmen. Das sei nur das letzte Mittel, sagt der Kölner Politikwissenschaftler Jörn Fischer in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Politische Verantwortung könne auch geltend gemacht werden, indem man Rechenschaft ablege, zum Beispiel gegenüber dem Parlament. Fischer ist der Ansicht, dass es politisch klüger ist, Verantwortung zu übernehmen. Dies komme dem öffentlichen Interesse nach, einen Verantwortlichen zu benennen und könne den Druck auf den Politiker mildern. Strategisch gut umgesetzt, könne dies die Position des Kritisierten sogar stärken. Hintergrund von Fischers Überlegungen sind die immer lauter werdenden Forderungen nach einem Rücktritt des Duisburger Oberbürgermeisters Adolf Sauerland wegen der Love-Parade. Der CDU-Politiker lehnt dies bisher ab und weist auch die Verantwortung für das Unglück mit 21 Toten von sich.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)