30. Juli 2010 08:22 Uhr
Dass Retroviren über Jahrmillionen Jahre ihre Spuren im Erbgut von Wirbeltieren hinterlassen haben, wissen Forscher schon länger. Doch nun haben Wissenschaftler am Institute for Advanced Studies in Princeton eine überraschende Entdeckung gemacht. Sie fanden unter anderem im Erbgut von Menschen sehr alte Gensequenzen von Ebola- und Bornaviren. Das ist vor allem deshalb so erstaunlich, weil sie nicht zu den so genannten Retroviren gehören. Das sind solche Viren, die selbst in den Kern fremder Zellen eindringen und ihr Erbgut dort einschleusen können. Die Forscher vermuten deshalb, dass sich die Ebolaviren fremder Moleküle bedient haben, um in das Säugetier-Erbgut zu gelangen. Die Eindringlinge könnten sogar einen Nutzen für den Wirt gehabt haben. Die Wissenschaftler sehen darin eine Art natürliche Impfung, die ihn vor künftigen Infektionen mit Krankheiten wie Ebola schützte.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)