30. Juli 2010 11:22 Uhr
"Wir überschätzen unsere Rationalität." Das meint der Handelsprofessor Willy Schneider. In der "Süddeutschen Zeitung" erklärt er, warum viele Menschen zu viel einkaufen. Er meint: Sie würden Opfer ihrer Natur. Die Entscheidungen würden weniger mit dem Teil des Gehirns gefällt, der das rationale Denken steuere. Vielmehr sei hier das so genannte "Reptilienhirn" entscheidend, der älteste Teil des menschlichen Hirns. Die Forschung gehe von drei Grundbedürfnissen aus, die den Menschen dazu brächten, ungewollt Geld auszugeben: Erstens Dominanz, zweitens Stimulanz, also der Wunsch nach Neuem, und drittens Balance - also der Wunsch nach Ausgeglichenheit. Junge Männer würden etwa durch das Dominanzmotiv geleitet, wenn sie sich ein schnelles Auto kauften. Außerdem verhielten sie sich gerne wie Jäger: Schnell ins Geschäft gehen, Beute erlegen und wieder raus. Übersetzt hieße das: Sie griffen die erste Jeans. Wenn sie passe, werde sie gekauft.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)