30. Juli 2010 13:25 Uhr

Klimaforscher von Storch: "Der Wandel muss von unten kommen - durch eine modernere Gesellschaft und Industrie"

"Das lineare Konzept, dass die Wissenschaft der Politik sagt, was nötig ist, ist gescheitert." So deutlich hat es Hans von Storch formuliert. Er ist Klimaforscher und einer der Hauptautoren am mittlerweile fünften Bericht des IPCC - im Deutschen gern als "Weltklimarat" bezeichnet. Kritiker warfen dem Rat vor einiger Zeit vor, dass Angaben zur Gletscherschmelze im Himalaya fehlerhaft waren. Hans von Storch sagte dem Magazin "spektrumdirekt" nun offen: Die Klimaforschung hat zu sehr mit Katastrophenmeldungen gearbeitet - diese Blase sei jetzt geplatzt. Für Storch steht darum fest, Zitat: "Wir werden darauf achten, dass zumindest uns ordentlich auf die Finger geguckt wird." Der Forscher meint damit, dass man sehr viel Vorsicht im Umgang mit sogenanntem 'grauen' Material walten lassen muss. Sprich: für den neuen Bericht kommen nur wissenschaftlich legitimierte Publikationen als Grundlage in Frage. Storch glaubt nicht mehr an eine Klimaschutz-Vereinbarung von oben für 150 Staaten. Der Wandel, so der Forscher, müsse von unten kommen - durch die Modernisierung von Industrie und Gesellschaft.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)