2. August 2010 07:27 Uhr

WAZ will Südosteuropa-Geschäft aufgeben

"Südosteuropa ist für uns kein Zukunftsmarkt." Das sagte der Chef der WAZ-Mediengruppe, Bodo Hombach, dem "Handelsblatt". Die WAZ wolle aus Medienbeteiligungen auf dem Balkan aussteigen. Derzeit ist sie mit eigenen Zeitungen in Serbien, Kroatien, Bulgarien, Mazedonien, Rumänien und Ungarn vertreten. Als Grund für den geplanten Ausstieg nennt Hombach den in diesen Ländern weitverbreiteten Machtmissbrauch. Es gebe enge Verflechtungen zwischen Oligarchen und Politikern. In einigen Ländern gebe es kaum noch faire Wettbewerbsbedingungen. Die WAZ-Beteiligungen in Serbien und Rumänien sollten möglichst noch in diesem Jahr verkauft werden. Das werde allerdings nur dann geschehen, wenn es profitable Angebote gebe. Vor allem auf dem serbischen Markt hat die WAZ Probleme. Dort streitet sie seit Monaten um ihre Beteiligungen. Unter anderen war der Kauf der Boulevardzeitung "Novosti" gescheitert. Der Wirtschaftsminister des Landes hatte in diesem Zusammenhang gesagt, in Serbien sei kein Platz für den deutschen Konzern.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)