2. August 2010 07:37 Uhr

DFB- Schiedsrichterkommissions-Chef: Videobeweis zu unzuverlässig

Der Chip im Fußball ist das einzige, worauf er sich einlassen will. Herbert Fandel, Leiter der DFB-Schiedsrichterkommission, schreibt in der "Süddeutschen Zeitung", welche technischen Hilfsmittel ihm sinnvoll erscheinen - oder eben nicht. Fußball sei ein Spiel, das von Fehlern lebe: solche der Spieler, des Torwarts - oder eben auch der Schiedsrichter. Dieser Reiz müsse bleiben. Nur Tore, die nicht gegeben würden - wie etwa im jüngsten WM-Spiel von Deutschland gegen England - könnten ausgeschlossen werden: In solchen Fällen sei ein Chip im Ball das richtige Hilfsmittel. Er könne mit großer Treffsicherheit anzeigen, ob der Ball hinter der Linie war oder nicht. Dagegen aber hegt Fandel große Einwände gegen den sogenannten Videobeweis, um etwa Strafraumszenen zu beurteilen. Er sei unzuverlässig, weil er zu häufig mehr als eine Interpretation zulasse. Es müsse deshalb dabei bleiben, dass ein Schiedsrichter seinen Ermessensspielraum behalte.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)