3. August 2010 07:26 Uhr
Entsendet der "Bund der Vertriebenen" Mitglieder in die Stiftung "Flucht - Vertreibung - Versöhnung", die das NS-Regime verharmlosen? Das behaupten einige Historiker. Unter anderem geht es um den BdV-Vorsitzenden Baden-Württembergs, Arnold Tölg. Der erklärte nun im Deutschlandfunk, er vertrete in keinster Weise revanchistische Positionen. Er habe sich immer zu dem bekannt, was passiert sei: zum einen, dass Hitler-Deutschland schreckliche Verbrechen begangen habe, aber auch, dass es im Osten Europas grausame Verbrechen an Deutschen gegeben habe. Ganz klar trügen die Nationsozialisten in erster Linie die Verantwortung für den Krieg. Aber dieser habe einigen Ländern die Chance gegeben, die Deutschen loszuwerden. Das sei von Polen und Tschechien schon lange geplant gewesen. Somit trage auch die andere Seite Schuld. Das Interview hatte auch der Historiker Peter Steinbach mitgehört. Es erklärte im Anschluss im Deutschlandfunk, er bleibe bei seiner Kritik an Tölg. Dieser relativiere die Verbrechen, die von Deutschland ausgegangen seien und sei deshalb im Stiftungsbeirat fehl am Platze.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)