4. August 2010 15:28 Uhr
Die Trauma-Expertin Kerstin Stellermann hat für "Zeit online" die Berichterstattung zur Loveparade-Katastrophe analysiert. Sie ruft die Journalisten zur Zurückhaltung auf. Eine dramatisierende Darstellung könne Zuschauer überfordern und bei Opfern nachträglich posttraumatische Belastungsreaktionen auslösen. Kerstin Stellermann kritisiert auch Wiederholungen von dramatischen Videoszenen. Ihrer Meinung nach werden Betrachter dadurch immer wieder in eine Situation der Hilflosigkeit und der Ohnmacht versetzt. Die Trauma-Expertin fordert, dass Journalisten extra geschult werden. Wer Betroffene interviewe, müsse sich vergewissern, dass es der Person nach ärztlicher Meinung gut gehe. Bei vielen Lesern und Zuschauern hat die Berichterstattung auch für Ärger gesorgt. Beim Presserat gingen mehr als 230 Beschwerden ein.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)