5. August 2010 13:02 Uhr

SWP-Direktor: Irans Präsident Achmadinedschad hat an Rückhalt verloren

Warum dementiert die iranische Führung so vehement, dass es gestern möglicherweise einen Anschlag auf Präsident Mahmut Achmadinedschad gegeben hat? Volker Perthes von der Stiftung Wissenschaft und Politik glaubt, die iranische Regierung habe kein Interesse, über Unmut in der Bevölkerung zu spekulieren. Im Deutschlandfunk sagte Perthes, man wolle zeigen, dass Achmadinedschad vom Volk unterstützt werde und nicht, dass es Frustration bis hin zu individuellem Terrorismus in der Bevölkerung gebe. Man müsse zwischen der Position der Regierung und der Position des Präsidenten unterscheiden. Das Regime sei viel stärker, als es vor einem Jahr war. Es habe die innenpolitische Krise nach der Wahl des Präsidenten überstanden. Achmadinedschad selber müsse sich jedoch anstrengen, um akzeptiert zu bleiben, auch innerhalb der Regime-Elite. Viele machten ihn für die internationalen und europäischen Sanktionen verantwortlich, die dem Iran ganz deutlich schadeten.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)