9. August 2010 08:04 Uhr
Die Autoren von Kinderbüchern werden selten als kritische Beobachter ihrer Zeit wahrgenommen. Das schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und bezieht sich damit auf Michael Ende. Kein Literaturwissenschaftler habe bisher seine Biografie geschrieben und es gebe keine editierte Ausgabe seiner gesammelten Schriften. Trotzdem zähle eine Figur wie Jim Knopf zu den größten literarischen Gestalten des zwanzigsten Jahrhunderts. Das Buch über Lummerland feiert heute seinen fünfzigsten Geburtstag. Passend dazu erschien ein bisher unbekannter Brief von Ende. Darin antwortete er einer Schülerin auf die Frage, woher er seine Geschichten nehme und was seine Vorbilder seien. In dem Brief blieb Ende seiner Linie treu, nichts über die Hintergründe seiner Werke zu verraten. Er schrieb, ein Schriftsteller solle sich hüten, seine eigenen Arbeiten zu kommentieren. Ende hatte sich nie zu den Interpretationen geäußert, ob die Geschichte von Jim Knopf ein Gegenentwurf zur nationalsozialistischen Bilderwelt sein soll.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)