9. August 2010 13:55 Uhr

Forscher: Krankenkassen sollen medikamentöse Rauchentwöhnung bezahlen

Wer Viagra kauft, muss das Medikament selbst bezahlen. Das gilt für alle so genannten Lifestyle-Medikamente. Auch für Mittel zur Rauchentwöhnung. Im Fall der Rauchentwöhnung wird an dieser Regelung Kritik laut. Der Gesundheitsforscher Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen hat nach eigenen Angaben herausgefunden, dass es sich für Krankenkassen und Patienten gleichermaßen lohnen würde, mit Medikamenten zu entwöhnen. Er bezieht sich auf die schätzungsweise fünf Millionen Menschen, die an COPD leiden, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, die meistens auch durch Rauchen ausgelöst wird. Patienten würden durch die Medikamente länger leben, die Krankenkassen auf Dauer sogar Geld sparen. Die Pharmaindustrie jedenfalls steht in den Startlöchern: Atemwegsmedikamente gelten als Hoffnungsträger im Markt - laut "Handelsblatt" mit Wachstumsraten von mehr als zehn Prozent.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)