10. August 2010 14:22 Uhr

Forscher entwickeln Röntgen-Superblick

"Das ist als hätte man so scharfe Augen, dass man auf dem Mond einen kleinen Lastwagen sehen könnte." Der Wissenschaftler Bert Müller von der Universität Basel ist hörbar stolz auf seine Erfindung. Er hat eine neue Methode entwickelt, mit der einzelne Zellen untersucht werden können. Zwar gibt es in der Medizin schon jetzt so genannte bildgebende Verfahren. Die haben aber Nachteile: Beim Röntgen entstehen scharfe Bilder von Zähnen oder Knochen. Bei Weichteilen, aus denen beispielsweise das Gehirn aufgebaut ist, sieht das schlechter aus. Die Magnetresonanztomographie macht das besser. Ihre räumliche Auflösung ist aber zu gering, um einzelne Zellen darzustellen. Die neue Messtechnik von Bert Müller ist eine aufwendige Art des Röntgens, die Phasenkontrastbildgebung genannt wird. Weil die Strahlendosis viel höher ist, als beim normalen Röntgen, wird die Technik bei lebenden Menschen nicht zum Einsatz kommen. Im Labor können einzelne Zellen dagegen jetzt besser beoabachtet werden. Hilfreich beispielsweise, um zu verstehen wie Krebstumore wachsen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)