16. August 2010 08:22 Uhr

Nickel löst ähnliche Reaktion aus wie eindringende Krankheitserreger

In Industrieländern trifft es jede zehnte Frau und jeden hundertsten Mann. Ihnen juckt das Handgelenk, sobald sie zum Beispiel eine Armbanduhr tragen, die das Metall Nickel enthält. Warum das so ist, gab lange Zeit Rätsel auf. Zwei Forscher der Universität Heidelberg schreiben im Fachmagazin "Nature Immunology", sie hätten die Lösung. Nickel-Ionen gelangten aus der Uhr in den Körper und dockten dort an den Rezeptor bestimmter Zellen im Immunsystem an. Der ist eigentlich auf Anderes ausgelegt, nämlich auf eindringende Krankheitserreger. Das Ergebnis ist allerdings dasselbe: Die Haut entzündet sich, juckt, brennt und bildet Bläschen. Vielleicht, so meinen die Forscher, ist es künftig möglich, die Menschen von den Symptomen zu erlösen - denn unter Umständen könne der Rezeptor für Nickel blockiert werden, während er gegen Bakterien aber weiterhin seine Arbeit erledige.

Die Andock-Stelle macht auch anderen Allergikern das Leben schwer: Sie ist dafür verantwortlich, dass viele Menschen auf die Exkremente von Milben reagieren - besser bekannt als Hausstaub-Allergie.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)