16. August 2010 16:52 Uhr

Giga-Institut zum Mord an Rafiq al-Hariri

Der Mord am ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafiq al-Hariri im Februar 2005 ist immer noch nicht geklärt. Ein Sondertribunal könnte deswegen in Kürze Mitglieder der schiitischen Hisbollah anklagen. Das Giga-Institut analysiert die Folgen. Demnach würde das massiv in das fragile Kräftegleichgewicht im Libanon und den Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten eingreifen. Zudem passe die überdimensionierte Bombe des Hariri-Mordanschlags nicht zum Profil der Hisbollah, und seine absehbaren politischen Folgen entsprächen auch nicht ihren Interessen. Das alles spreche eher für sunnitisch-jihadistische Täter. Der Giga-Autor meint jedoch, dass das Sondergericht unter hohem Druck stehe - zwei Jahre nach seiner Einrichtung müsse es bald eine Anklage präsentieren, um seine Weiterfinanzierung nicht zu gefährden.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)