18. August 2010 10:00 Uhr

Lüders argumentiert in "FAZ" für anonymisierte Bewerbungen

Ein Test mit anonymisierten Bewerbungen beginnt im Herbst - also ohne Bild, Namen und Angabe des Geschlechts. Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, argumentiert in der "FAZ", dieser Schritt sei überfällig. Studien hätten ergeben, dass Bewerber von Unternehmen sehr schnell aussortiert würden, wenn sie zum Beispiel einen türkischen Namen hätten - auch dann, wenn an der fachlichen Qualifikation nichts auszusetzen sei. Handele es sich außerdem um eine Frau, erhielten diese so gut wie keine Einladung zum Gespräch. Um solche, auch unbewussten, Vorurteile zu umschiffen, seien anonymisierte Bewerbungen sinnvoll. Einwände der Wirtschaftsverbände lässt Lüders nicht gelten: Bewerbungformulare auf Unternehmensseiten könnten rasch umgebaut werden. Und ein persönliches Bild vom Bewerber könne auch dann noch gewonnen werden, wenn die Kandidaten erst einmal zum Gespräch eingeladen würden.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)