18. August 2010 11:32 Uhr

Historikerin: "Pille" wurde anfangs älteren Frauen verschrieben - heute eher jüngeren

Eine Revolution hat die Antibaby-Pille nicht ausgelöst - wohl aber vielen Frauen eine enorme Erleichterung verschafft. Das sagte die Historikerin Eva-Maria Silies im Deutschlandfunk. Anlass ist ein Jahrestag: Vor 50 Jahren kam das kleine Kügelchen auf den US-amerikanischen Markt. Ein Jahr später war es auch in der Bundesrepublik erhältlich. Geworben wurde für die Pille zunächst als Mittel gegen Menstruationsbeschwerden - die Verhütung stand nicht im Vordergrund. Die Zulassung des Medikaments in der DDR dauerte bis 1965. Konservative Befürchtungen, sexuelles Verhalten kenne dann keine Schranken mehr, haben sich laut Silies weder in Ost noch West bewahrheitet.

Sie meint, mit der Pille sei es Frauen seither erstmals möglich, über Familien- und damit Lebensplanung selbst zu bestimmen. Verändert habe sich aber in der Zwischenzeit die Zielgruppe: Sei die Pille früher älteren Frauen verschrieben worden, sei sie heutzutage eher Einstiegs-Verhütungsmittel junger Mädchen. Das gelte trotz der anhaltenden Kontroversen über mögliche Nebenwirkungen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)