18. August 2010 17:25 Uhr
Gerichtsurteile "aus dem Bauch heraus" sind nicht immer richtig. Wenn Richter, Schöffen oder Geschworene ihre Entscheidung fällen, spielt auch die Intuition eine Rolle - und das kann zu Fehlurteilen führen, hat das Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn herausgefunden. Die Forscher haben 245 Probanden einen Fall vorgelegt, der nach zwei grundsätzlich unterschiedlichen Regeln entschieden werden sollte: Die einen sollten den Angeklagten dann verurteilen, wenn das Übergewicht der Beweise gegen ihn sprach; die anderen nur dann, wenn es keinen Zweifel an der Schuld gab. Entscheidend war, wie die Probanden eine wichtige Zeugenaussage einschätzten. Je nach Entscheidungsregel fanden die Probanden die Zeugenaussage wichtiger oder unwichtiger, obwohl die Beweislage dieselbe war. Für die Forscher ist damit klar, dass auch das Bauchgefühl eine wichtige Rolle spielt.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)