23. August 2010 07:23 Uhr
Heute vor zwanzig Jahren fielen große Worte. Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl beispielsweise sprach von einem "Tag der Freude für alle Deutsche". Am 23. August 1990 erklärte die Volkskammer der DDR den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland. Dieses Ereignis ist für den Verfassungsrechtler Hans Herbert von Arnim Anlass, sich zu Wort zu melden. Er fordert in der Chemnitzer "Freien Presse" mehr Mitbestimmung für die Bürger. Unter anderem will er, dass der Bundespräsident und die Ministerpräsidenten direkt gewählt werden. Von Arnim ist auch dafür, Volkentscheide auf Bundesebene einzuführen. Der Parteienkritiker sagte, dass Grundgesetz sei zu wenig demokratisch, weil wichtige Elemente der Mitbestimmung fehlten. Dabei sei - so wörtlich - "Angst vor dem Volk schon lange unbegründet". Das habe die unblutige Revolution der Ostdeutschen bestätigt. Man könne den Menschen nicht mehr die demokratische Reife absprechen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)