25. August 2010 08:29 Uhr

Sprecher des Welternährungsprogramms in der SZ: Die Welternährungskrise ist da

Kommt die Welternährungskrise von 2008 zurück? Das fragt Ralf Südhoff, Sprecher des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen - WFP - in der "Süddeutschen Zeitung". Seine Antwort: Nein. "Sie kommt nicht zurück. Sie war nie fort." Südhoff meint, wie jetzt auch habe es 2008 weltweit Ernteausfälle gegeben. Anders als damals gebe es derzeit allerdings noch keine Aufstände in ärmeren Ländern. Doch schon jetzt sei der Weizen-Preis in Europa binnen Wochen um 50 Prozent gestiegen. In Sri Lanka müssten die Ärmsten der Armen für Reis mehr als doppelt so viel bezahlen wie früher, in Benin habe sich der Hirsepreis verdreifacht. Südhoff schreibt, nicht 2008 sei ein Ausnahmejahr gewesen, sondern das vergangene Jahr, in dem es dank guter Ernten genug zu essen gab. Seit zehn Jahren übersteige der weltweite Getreide-Bedarf fast immer die globale Ernte. Bis 2030 müsse die Menschheit 50 Prozent mehr Nahrungsmittel produzieren als heute, damit alle Menschen satt werden könnten.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)