25. August 2010 13:23 Uhr
Soll man es den chilenischen Grubenarbeitern sagen? Dass sie möglicherweise bis Weihnachten im Stollen ausharren müssen? Der Psychotherapeut Georg Pieper glaubt: ja. Belastender als schlechte Nachrichten sei die Ungewissheit über das eigene Schicksal. Der Experte vom Marburger Institut für Traumabewältigung sagte im Deutschlandfunk, das emotional besetzte Weihnachtsfest solle dabei allerdings nicht benannt werden. Er gehe davon aus, dass sich unter den 33 Bergleuten eine große Solidarität entwickeln werde, die ihnen die lange Zeit unter Tage erleichtern werde. Allerdings gebe es auch die Gefahr, dass labile Personen die Gruppe belasten könnten. Der Therapeut sagte, dass die Eingeschlossenen neben Nahrung und Wasser auch psychologische Betreuung benötigten. In einigen Fällen könne es auch sinnvoll sein, Gespräche mit Familienangehörigen zu ermöglichen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)