27. August 2010 14:21 Uhr

In Kenia tritt heute eine neue Verfassung in Kraft - Hintergründe

Als Kenias Präsident Mwai Kibaki 2002 gewählt wurde, wollte er die Verfassung eigentlich innerhalb von hundert Tagen ändern. Es hat dann doch acht Jahre gedauert. Heute aber ist die neue Verfassung in Kraft getreten - als Ersatz für die alte, die in den vergangenen 47 Jahren galt: seit der Unabhängigkeit Kenias von Großbritannien. Die Urheber versprechen sich von der neuen Verfassung vor allem eines: dass Kenia geeint wird. Denn das ostafrikanische Land ist in viele verschiedene Volksgruppen gespalten. Nach einer Präsidentschaftswahl vor drei Jahren führten ethnische Spannungen zu Chaos und Gewalt: 1.500 Menschen wurden getötet und hunderttausende vertrieben. Um ähnliche Unruhen in Zukunft zu verhindern, soll die neue Verfassung das Land demokratischer machen. Korrupte Provinzregierungen werden durch lokale Verwaltungen ersetzt. Eine Landkommission soll Eigentumsverhältnisse klären, und Kenia wird wieder ein reines Präsidialsystem. Das bedeutet, dass es nach Raila Odinga keinen Ministerpräsidenten mehr geben wird. Spätestens in zwei Jahren, wenn in Kenia neu gewählt wird, übernimmt seine Aufgaben der Präsident des Landes.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)