30. August 2010 09:30 Uhr

Politikwissenschaftler Langghut sieht Sarrazin am Ende der politischen Moral

Eine Demokratie braucht Menschen, die mit klugen und richtigen Büchern provozieren. Darin ist sich der Bonner Politikwissenschaftler Gerd Langghut sicher. Bundesbanker Thilo Sarrazin jedoch stehe am Ende der politischen Moral, sagte Langghut im Deutschlandfunk. Was Sarrazin in seinem neuen Buch schreibe, sei eine Mixtur aus Wahrem, Tabuisiertem und Falschem und deshalb besonders gefährlich. Das Thema Migration und daraus entstehende Probleme bewegten die Menschen. Aber die überspitzte Wortwahl des SPD-Politikers führe zu noch mehr Tabus und verhindere eine offene Diskussion. Sarrazins Äußerungen über ein Juden-Gen seien so verwerflich, dass sie nicht einfach im Raume stehen dürften. Langghut warf Sarrazin außerdem vor, er missbrauche sein offizielles Amt. Für Bundesbanker gelte das Gebot, sich zurückhaltend zu aktuellen politischen Themen zu äußern.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)