31. August 2010 07:53 Uhr

Ehemals Verschütteter erinnert sich an seine Tage in Gefangenschaft

Bei ihm waren es nur neun Tage, nicht viele Monate. Und dennoch ist Emil Pohlai wohl einer der wenigen auf der Welt, die sich vorstellen können, wie den verschütteten chilenischen Bergleuten zumute ist. Der heute 81-Jährige war selbst einmal unter Tage gefangen, und zwar im Jahr 1963 im Bergwerk Lengede. In der Süddeutsche Zeitung berichtet Pohlai davon. Jeden Tag sei es schwerer geworden, die Hoffnung zu behalten. Er und die beiden anderen Männer seien damals völlig in sich gekehrt gewesen. Keiner habe mehr gesprochen. Am fünften Tag dann seien die Bohrer zu ihnen durchgedrungen. Neben Wasser und Nahrung erhielten die Verschütteten auch ein Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Spiel. Damit jedoch habe man nichts anfangen können. Es sei viel zu kalt gewesen, um überhaupt die Finger zu bewegen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)