31. August 2010 13:23 Uhr
Für den einen ist dieses Rendezvous eine Störung des Friedens im All, für den anderen nur ein banaler Softwaretest: Aufzeichnungen des US-Militärs haben gezeigt, dass sich zwei chinesische Satelliten 600 Kilometer über der Erde gefährlich nahe gekommen sind. Ja, sie könnten sich sogar berührt haben. Die Raumflugkörper wurden im Juni in den Weltraum geschickt. Seither haben sich ihre Umlaufbahnen stetig angenähert. Darüber aber informierten die chinesischen Behörden andere Länder nicht. Warum, fragt der Autor eines Artikels im "New Scientist"? Die Antwort gibt ihm der Mitarbeiter einer Denkfabrik aus Washington: Die Chinesen könnten einfach nur Software getestet haben, die sie für ihre Weltraumstation Tiangong-1 brauchen. Ein anderer US-Forscher, der sich für Frieden im All einsetzt, hingegen ist skeptischer: Wenn der Anlass für die Kursänderung so banal sei, wieso habe China dann niemanden darüber informiert? Theoretisch könnte China nämlich auch getestet haben, wie sich Satelliten anderer Länder abschießen ließen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)