31. August 2010 15:53 Uhr

Borderline: Forscher finden Grund für Emotionsverarbeitung durch Schmerzen

Borderline-Patienten leiden unter ständigen Gefühlsschwankungen: Mal hocherfreut, mal zu Tode betrübt. Anders als Depressionspatienten versuchen Borderliner, diese Achterbahnfahrt häufig mit gezielten Verletzungen zu kontrollieren. Das soll, so wird immer wieder berichtet, auch tatsächlich helfen. Warum das so ist, wollten Forscher des Zentralinstituts für seelische Gesundheit in Mannheim wissen. Sie zeigten 23 kranken und 26 gesunden Frauen Bilder mit negativem und neutralem Motiv. Dann wurden die Probandinnen zweimal Wärmereizen ausgesetzt: einem schmerzhaften und einem nicht schmerzhaften. Im Magnetresonanztomographen untersuchten die Forscher die Reaktionen einzelner Gehirnregionen der Frauen und fanden heraus: Bereiche wie die Amygdala, die an der Verarbeitung negativer Emotionen beteiligt sind, sind durch eine Schmerzerfahrung weniger aktiv. Das heißt: Je größer der Schmerz, desto weniger Gefühle muss das Gehirn verarbeiten. Nachlesen kann man das im Fachmagazin "Biological Psychiatry".

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)