1. September 2010 16:31 Uhr

Energieszenarien: "Wir haben lediglich eine Grundlage gelegt"

Eine nur scheinbar paradoxe Situation: Zwei Politiker lesen dasselbe Gutachten - und lesen sehr unterschiedliche Ergebnisse heraus. So geschehen vor wenigen Tagen zwischen Bundesumweltminister Norbert Röttgen und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle. Es geht um die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke. Röttgen geht von wenigen Jahren aus, Brüderle von deutlich mehr.

Einer der Autoren des Gutachtens, Michael Schlesinger vom Unternehmen Prognos, sagte bei DRadio Wissen, das könne man erklären. Denn das Gutachten enthalte keine genauen Prognosen über die Zukunft, sondern lediglich Szenarien. Er und seine Kollegen seien von dem Ziel ausgegangen, dass der CO2-Ausstoß bis 2050 drastisch gesenkt werden solle. Dazu sei eine Möglichkeit, Atomstrom zu produzieren. Natürlich gebe es Gegenargumente, etwa was die Sicherheit angehe. Aus diesen Szenarien Schlüsse zu ziehen, sei aber Aufgabe der Politik.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)