2. September 2010 08:54 Uhr
Das preußische Schulministerum wollte damit zwei Phänomenen entgegenwirken: Prostitution und Geschlechtskrankheiten. Die Schulbehörde Breslau etwa beauftragte einen Biologen damit, für Lehrer Vorlesungen über Sexualität auszuarbeiten. Darin ging es vor allem um Krankheiten und Abweichungen vom sexuellen Normalverhalten. Ziel der Aufklärer war es, die Jugendlichen von vorehelichem Sex abzuhalten und so ihre Unschuld zu retten. Positive Aspekte der Sexualität wurden deshalb nicht behandelt. Besonders verpönt war Onanie. Die "Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste" bezeichnete die Selbstbefriedigung damals als "Selbstschändung" und zählte sie zu den "wichtigsten physisch-moralischen Krankheiten".
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)