2. September 2010 10:23 Uhr
"Die philosophische Lehre von den letzten Gründen und Zusammenhängen des Seins" taucht in deutschen Texten zum ersten Mal im 14. Jahrhundert als Metaphysik auf. Die Bezeichnung kommt aus dem Griechischen. Sie heißt auf Grund einer Deutung deshalb Metaphysik, weil die Schriften des Aristoteles zur eigentlichen Philosophie in späteren antiken Ausgaben hinter seinen Abhandlungen über die Natur angeordnet wurden. Daraus folgt der Titel "tà metá tà physiká" - das, was hinter der Physik beziehungsweise der Natur steht. Bald entwickelte sich aus der lateinischen Übersetzung "post naturalia" die Vorstellung des "trans naturalia". Dieser Begriff bezeichnet die Philosophie des Übersinnlichen oder Transzendenten. Er wird als selbstständiges Wort zuerst im mittellateinischen "metaphysica" fassbar, was auch die unmittelbare Quelle unseres Fremdwortes ist.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)