2. September 2010 12:26 Uhr

Schweizer grundsätzlich für aktive Sterbehilfe

Zum Sterben in die Schweiz - so ermöglichen sich kranke Deutsche mit dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Ende den Tod. Doch die Schweizer selbst halten nicht viel von diesem "Sterbetourismus". Laut einer neuen Studie lehnen es zwei Drittel der 1.500 Teilnehmer ab, dass Ausländer in ihrem Land Sterbehilfe erhalten. Gefragt hatten Forscher der Universität Zürich. Sie wollten auch herausfinden, wie ihre Landsleute zur aktiven Sterbehilfe stehen. Deshalb schilderten sie den Mitmachenden Fallbeispiele und erkundigten sich nach der moralischen Bewertung. Heraus kam: Grundsätzlich ist die Zustimmung der Schweizer zu dem Vorgehen recht groß. Ist der Betroffene zum Beispiel schwer krank, finden es 86 Prozent richtig, dass der Patient sterben darf - auch wenn aktiv geholfen werden muss. Diese Einstellung hängt nicht von Faktoren wie Geschlecht oder Bildung ab. Einfluss aber hat die Gläubigkeit eines Befragten. Die Studie hält fest: Je wichtiger Gott im Leben eines Menschen ist, desto eher beurteilt er Sterbe- und Suizidbeihilfe als moralisch falsch.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)