8. September 2010 07:02 Uhr
Die Gesellschaft verpflichtet Eltern zum Glücklichsein. Das ist laut dem Kinderarzt und Psychotherapeuten Hans von Lüpke ein Grund, warum Eltern ihre Kinder misshandeln. Deren Beweggründe erläutert der Arzt in einem Interview in der Zeitschrift "Psychologie Heute". Kinder seien anstrengend und könnten Eltern mit Ohnmachtsgefühlen konfrontieren. Im Gegensatz dazu stünde die Erwartung der Gesellschaft. Die werde schon durch sprachliche Wendungen wie eine Frau ist "guter Hoffnung" oder "freudiges Ereignis" für eine Geburt deutlich. Damit das Spannungsverhältnis zwischen Eltern und Kindern nicht entgleise, ermutigt Hans von Lüpke Eltern dazu, über ihre zwiegespaltenen Gefühle zu sprechen. Er weist darauf hin, dass Aggressionen gegenüber dem eigenen Kind in einem gewissen Rahmen normal seien - erst durch Verleugnung würden sie gefährlich.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)