8. September 2010 07:06 Uhr

Stress steigert Fehlerquote für Entscheidungsfindung auch bei Schleimpilzen

Wer Entscheidungen unter Zeitdruck fällen muss, trifft oft die falsche Wahl. Was für Menschen zutrifft, gilt auch für Schleimpilze. Das haben zwei australische Biologinnen herausgefunden. In ihren Experimenten ließen sie den Einzellern die Wahl zwischen drei gleich weit entfernten Nahrungsquellen mit unterschiedlichem Nährstoffgehalt. Dabei setzten sie einige der Pilze unter Stress, unter anderem mit starker Lichteinstrahlung. Das Ergebnis war eindeutig: Je stärker die Organismen unter Stress standen, desto schneller trafen sie ihre Wahl - und umso häufiger wählten sie Futter mit geringem Nährstoffgehalt. Dagegen ließen sich entspannte Schleimpilze mehr Zeit und trafen auch die besseren Entscheidungen. Die Biologinnen erklärten, derartige Zusammenhänge seien bisher nur von Menschen und bestimmten Tieren bekannt. Schleimpilze sind weltweit verbreitet, vor allem in den gemäßigten Breiten. Sie besiedeln unter anderem Waldböden und verrottete Pflanzen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)