8. September 2010 14:53 Uhr
Nach langen Verhandlungen über das Thema Tierschutz gibt es in Straßburg nun einen Beschluss. Das Europaparlament hat entschieden, dass es in der EU künftig weniger Tierversuche geben soll. Der Neuregelung zufolge sollen Tierversuche zu wissenschaftlichen Zwecken nur noch erlaubt sein, wenn es keine alternativen Testmethoden gibt. Tödliche Tierversuche dürfe es nur noch geben, wenn die Versuchstiere mit "geringst möglichen Schmerzen, Leiden und Ängsten" getötet würden. Der Einsatz von Primaten in der Grundlagenforschung bleibt aber erlaubt. Er wird nur durch verstärkte Kontrollen und Genehmigungen eingeschränkt. Die Mitgliedsländer haben zwei Jahre Zeit, die neue Richtlinie umzusetzen. Für Deutschland ändert sich durch den Beschluss wenig. Der deutsche Tierschutzbund zeigte sich enttäuscht. Die Richtlinie sei zwar besser als die bisher geltenden Vorschriften aus dem Jahr 1986. Sie bleibe aber hinter den Erwartungen zurück. Primaten dürften - so wörtlich - weiterhin "nahezu ungezügelt" für Experimente verwendet werden.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)