9. September 2010 07:52 Uhr
Im Bergbau heißt es oft: Du machst das jetzt. Diese autoritären Hierarchien unter den Kumpeln erweisen sich in der chilenischen Mine mit 33 eingeschlossenen Bergleuten als Segen. An der Erdoberfläche halten Psychologen mit ihnen Kontakt - einer von ihnen ist Alberto Iturra. In der "Frankfurter Rundschau" berichtet er, bislang gebe es unter Tage die in Gruppen üblichen Streits, gelegentlich auch heftig, aber keine Revolution. Man versuche, die Kumpel möglichst bei Laune zu halten, damit keiner auf dumme Gedanken komme. Allerdings müssten die Bergleute auch Disziplin zeigen: So seien Zigaretten und Alkohol zurzeit strikt verboten. Der ein oder andere, der sonst gerne zum Schnaps greife, habe inzwischen seinen Entzug hinter sich. Schließlich sitzen sie schon seit einem guten Monat in dem Stollen fest. Iturra meint, die Psychologen versuchten, den Kontakt zwischen den Bergleuten und ihren Familien möglichst häufig herzustellen. Das gelte auch für den Fall, dass ein Kumpel neben seiner Ehefrau noch eine Geliebte habe. Auch das werde - so wörtlich - "ohne Stress gehandhabt".
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)