10. September 2010 16:13 Uhr
Seit den Neunziger Jahren hat sich Argentinien verändert. Das Land öffnete sich dem Weltmarkt, wirtschaftliche Interessen dominierten die Belange der Gesellschaft. Gut bezahlte Jobs wurden rar, und die Armut wuchs. Dieses Szenario beschreibt Sol Echevarría in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Matices. Die Literaturkritikerin untersucht, wie sich diese Entwicklung in Erzählungen argentinischer Autoren widerspiegelt. So habe sich das Vokabular vereinfacht und sei umgangssprachlicher geworden. Damit würden häufig Figuren geschaffen, die sich ihrer Umwelt verschließen und ziellos umherirren. Geleitet nur noch von Konsum und Waren. Ein typischer Vertreter dieses Trends sei auch der Filmemacher Martín Rejtman. Er beschreibt eine kalte Welt, die bevölkert ist von Menschen ohne Gefühle. Argentinien ist Ehrengast auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, die am 6. Oktober beginnt.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)