14. September 2010 09:25 Uhr

Süddeutsche Zeitung: Vertreibungsdebatte soll in der Gegenwart ankommen

Die Vertreibungsdebatte läuft schief - das findet ein Autor in der Süddeutschen Zeitung, dessen Großeltern vertrieben wurden. Die Generation der Enkel setze sich intensiv mit dem Thema auseinander - aber dabei gehe es nicht um Ideologie- oder Schuld-Fragen, schreibt der Drehbuchautor Andreas Quetsch. Vielmehr wollten die Jüngeren einfach einen blinden Fleck in der Familiengeschichte angehen oder einmal in die alte Heimat ihrer Großeltern reisen, um sie sich anzusehen. Auch die neue Generation in den ehemals deutsch besiedelten Gebieten in Osteuropa gehe inzwischen anders mit der Geschichte um: Es gebe mehr und mehr Denkmäler, die die Erinnerung an die deutschen Bewohner und ihre Vertreibung bewahrten. Und in tschechischen Dokumentarfilmen würden die eigenen Gräueltaten bei der Vertreibung thematisiert.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)