15. September 2010 08:01 Uhr

Deutschtürke schreibt über Integrationsdefizite von Zuwandererkindern

Viele türkische Zuwanderer der ersten Generation hätten es verpasst, auch etwas in ihre Kinder zu investieren - so schreibt es Cem Gülay in seinem Buch "Türken-Sam. Eine deutsche Gangsterkarriere". Während sein Vater tagsüber hart arbeitete und nachts noch Taxi fuhr, wurde Gülay kriminell. Sein Buch ist eine Art Beitrag zur Integrationsdebatte. Gülay teilt darin die Zuwanderergeneration in zwei Gruppen auf: Die Facharbeiter, die als gelernte Kräfte nach Deutschland kamen - und die von ihm so genannten "Drecksarbeiter", die nur noch als Billigkräfte eingesetzt wurden. Gülay schreibt, die Kinder der Facharbeiter seien in Deutschland geboren, hätten einen Schulabschluss gemacht, Berufe gelernt oder studiert. Die Kinder der Drecksarbeiter hingegen seien erst mit 10 oder 15 Jahren nach Deutschland gekommen. Sie hätten oft weder Schulabschluss noch eine Perspektive. Das Versäumnis ihrer Eltern sei es, so Gülay, das nicht erkannt zu haben. Während sie für ihr Häuschen in Anatolien jeden Cent sparten, sei für die Kinder weder Zeit noch Geld übrig geblieben.

Artikel in der Frankfurter Rundschau

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)