15. September 2010 14:34 Uhr
Las man in den vergangenen Monaten über Birma, so waren meist die bevorstehenden Wahlen Ausgangspunkt der Berichterstattung. Die Stiftung Wirtschaft und Politik fordert in ihrem Magazin SWP-Aktuell, den Fokus stärker auf die Wirtschaft des Landes zu richten. Die Forderung richtet sich vor allem an internationale Akteure wie die EU. Denn das enorme ökonomische Potential des südostasiatischen Landes werde größtenteils vergeudet und nicht systematisch ausgeschöpft. Allein das regierende Militär entscheide über die Verwendung von Gas, Öl, Wasser, Holz oder Edelsteine. Die Bevölkerung gehe leer aus. Wirtschaftlicher Wachstum könne aber eine wesentliche Voraussetzung für politischen Wandel sein. Deshalb sollte die EU auch Programme zur Unterstützung der birmanischen Wirtschaft und Bevölkerung entwickeln, statt nur auf die Erfüllung politischer Bedingungen wie freier Wahlen zu pochen. In Birma stehen mehr als 90 Prozent der Bevölkerung weniger als 1 US-Dollar täglich zur Verfügung. Zwar leben mehr als zwei Drittel von der Landwirtschaft. Die Ackerflächen befinden sich jedoch ausschließlich in Staatsbesitz und können nur gepachtet werden.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)