16. September 2010 07:25 Uhr

Katholiken und Anglikaner: Warum die Papst-Reise in Großbritannien keine Begeisterung auslöst

Es wird kein wirklich freundlicher Empfang sein, der dem Papst heute in Großbritannien bereitet wird. Der Grund dafür liegt in der Geschichte, genauer gesagt: im 16. Jahrhundert. Damals löste sich die englische von der katholischen Kirche. Es entstand die anglikanische Kirche, die bis heute eigenständig ist und dem Papst nicht untersteht. Zu der Abspaltung kam es, weil Englands König Heinrich VIII. unbedingt seine Geliebte Anna Boleyn heiraten wollte, obwohl er noch mit Katharina von Aragón verheiratet war. Katharina hatte ihm nicht den erhofften männlichen Thronfolger geschenkt. Also verlangte Heinrich die Scheidung von ihr. Einer Annullierung der Ehe wollte der Papst jedoch nicht zustimmen. Trotzig heiratete Heinrich der Achte seine Geliebte heimlich, erklärte sich selbst zum Oberhaupt der Kirche von England und ließ die Ehe mit Katharina für nichtig erklären - von einem Erzbischof, den er selbst ernannt hatte. Damit war die Trennung von der römisch-katholischen Kirche perfekt. Und sie ist es bis heute, fast 500 Jahre danach.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)