17. September 2010 05:54 Uhr
"Deutschland ist immer noch eine Nation mit zwei Mentalitäten." Das sagte der Historiker Günther Heydemann am Rande einer Tagung in Schwerin über den Umgang der Deutschen in Ost und West mit ihrer Geschichte - zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung. Heydemann ist Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung. Er sagte weiter, zwar seien Gedenkstätten und die Weitergabe des Wissens sehr wichtig, die Masse der Menschen habe aber andere Probleme - wie zum Beispiel die Sorge um den Arbeitsplatz. Laut Heydemann kommt die Vermittlung der DDR-Geschichte im Osten oft ebenso zu kurz wie die der Nazi-Zeit im Westdeutschland der 60er Jahre. Lehrer wollten unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)